Die Obstplantagen

Ich saß auf dem Ast eines großen Apfelbaums und sah zum Himmel.
Es war Mittagszeit und wirklich warm.
Sogar die Bewohner des Distriktes hatten sich in ihre Häuser zurück gezogen.
Ich saß im Schatten und genoß die warme Sonne.
Sogar den Vögeln schien es zuwarm, denn man hörte kein Vogelgezwitscher.
Ich fühlte mich grade wie das einzigste Lebewesen hier.
Ich fing leise an zusingen und wurde immer lauter.

Find light in the beautiful sea
I choose to be happy
You and I, you and I
We're like diamonds in the sky.

Bei diesen Wetter muss man einfach raus also tat ich das auch.
ich ging die Strassen entlang bis ich bei den Obstplantagen.
Ich hatte ziemlich wenig Menschen oder gar Lebewesen gesehen oder gehört und da fiel mir jedes kleine Geräusch auf.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch und ich merkte sofort es war ein Lied.
Ich folgte den Klängen bis ich unter einen Baum landete.

Ich stand vorsichtig auf und kletterte einen Ast höher.
Kurz schwankte ich und fing mich dann wieder.

So shine bright tonight, you and I
We're beautiful like diamonds in the sky
Eye to eye, so alive
We're beautiful like diamonds in the sky

Dann kletterte ich noch einen Ast höher, bis ich an der Krone an gelangt war.
Ich steckte meinen Kopf aus den Blättern und sah mich um.

Palms rise to the universe
As we moonshine and molly
Feel the warmth, we'll never die
We're like diamonds in the sky
Ich spürte die Wärme und meine dunklen haare schienen fast zubrennen, so viel Wärme nahmen sie auf.
Ich kletterte vorsichtig wieder hinunter, immernoch singend aber die Sonne hat sehr stark geblendet.
Bevor meine Augen sich wieder an die Dunkelheit gwöhnten, rutsche ich ab und landete hart auf dem Boden.
Zum Glück war ich nur noch knappe 3 meter über dem Boden, so dass ich mir ein Glück nichts brach.

Ich erschrack als so plötzlich ein Mädchen aus dem Baum fiel.
Was zur...?, sagte ich mit überraschter stimme.
Ich packte das Mädchen an der Hand und zog sie hoch.
Das nächste mal passt du besser auf welchen Ast du greifst und wie du ihn greifst., sagte ich mit ein unterdrücktes lachen im Hintergrund meiner Stimme.

Ich lächelte leicht, was allerdings in einer schmerzverzerrten Grimasse endete.
Ich setzte mich wieder ins Gras und sah mein knie an, das ich mir aufgeschlagen hatte.
Die Wunde war nicht tief, tat aber sehr stark weh.
Ja, das sollte ich wohl, aber die sonne hat geblendet, presste ich zwischen meinen lippen hervor.
Ich blinzelte zu dem Jungen hoch.
Ich hatte ihn schon mehrmals hier gesehen, aber noch nie mit ihm gesprochen.

Kannst du noch laufen? Wir müssen diese Wunde behandeln sonst entzündet sich das noch., sagte ich und merkte dabei das ich sie irgendwohin kannte.
Ich glaube sie heißt Leya ich hatte schon immer ein Augen für sie gehabt aber hab nie mit ihr gesprochen.
Du weißt ja nicht wie schnell sich sowas entzündet., sagte ich und musste ein wenig lachen da ich dieses vergnügen schon sehr oft hatte.

Ja, das geht glaube ich, sagte ich und stütze mich an dem Stamm des Baumes ab und stand vorsichtig auf.
Ich versuchte den Schmerz zu unterdrücken, doch ich konnte nicht verhindern das ein kurzer Schatten über mein gesicht huschte.
Ich wagte ein paar Schritte und brach fast wieder zusammen.
Ich drehte mich zu dem Jungen.
Vorne am anfang der Plantage müsste meine Tasche liegen. Kannst du sie bitte holen?
Ich hab da alles drin, was ich grade gebrauchen könnte.

Gut., sagte ich und ging los, davor nahm ich sie in den Armen und stellte sie unter denn Schatten des Baums.
Hier hast du sie., sagte ich und reichte ihr die Tasche.
Die Sonne blendete mir ein wenig ins Gesicht also setzte ich mich neben ihr in den Schatten.

Danke, sagte ich und fing an in meiner Tasche herumzusuchen, bis ich alles nötige hatte.
Einmal war ich froh, dass meine Mutter immer so fürsorglich war.
Ich nahm ein Pflaster heraus und platziertes es gekonnt auf meinem Knie.
Dann lehnte ich mich gegen den Stamm und schloss leicht die Augen.
Und was machst du jetzt hier? Warum verkriechst du dich nicht wie die anderen im Haus? Bei der hitze?

Bist du verrückt? Bei denn Wetter bin ich auf jeden Fall draußen. Und was machst du hier?, fragte ich sie ebenfalls und lehnte mich ebenfalls am Stamm und schaute sie an.
Ich hatte so ein kleines kribbeln im Bauch als ich sie ansah aber ich ignorierte es.

Ich zuckte mit den Schultern und sah ihn an.
ich bin so gut wie immer draußen, egal ob es regnet, stürmt oder schneit.
Na gut, bei Stürmen oder Schnee bin ich doch drin, sagte ich mit einem Grinsen.
Ich fuhr mir über die Haare, die wieder in einem Zopf über meine Schultern lagen.
Allerdings nahm ich meine Hand gleich wieder herunter, da meine Haare immer noch verdammt warm waren.

Wer ist auch gerne bei Stürmen draußen?, fragte ich und grinste.
Ich schaute nach oben durch die ganzen Blättern bis hin zur Baumkrone.
Hey heißt du nicht Leya?, fragte ich sie und schaute sie dann an.

Ich nickte.
Ja, ich bin Leya.
Ich war nicht wirklich überrascht, dass er meinen Namen.
Erst hatte meine Mutter meine Familie bekannt gemacht und vor 6 Jahren meine Schwester.
Aber dich kenne ich vom Namen her nicht.

Seth., sagte ich und lächelte sie an.
Seth Dearing., fügte ich dann hinzu und schaute zu denn Plantagen.
Deine Schwester ist doch auch bei denn Spielen gestorben oder?, kam es so plötzlich über meine Lippen.
Ich würde sofort verstehen wenn sie mich anschreien würde oder sagen würde das ich weg gehen soll das ich ihren schmerz nachvollziehen kann.

Ich sah ihn kurz überrascht an und zog dann die Beine an und starrte zu Boden.
Ja, Mia ist bei den Spielen gestorben. Ein Schatten legte sich auf mein Gesicht.
ich schüttelte kurz den kopf, um den Gedanken loszuwerden.
Was heißt "auch gestorben"?

Mein Bruder ist auch in denn Spielen gestorben., antwortete ich und guckte sie an.
Ob sie ein Freund hat. dachte ich mir und verwarf den gedanken.
Ich schaute mich um um zu gucken ob es hier nicht irgendwo etwas zu Trinken gab.

Das tut mir leid, meinte ich leise.
Die Sonne brannte erbarmungslos und auch wenn ich einiges an hitze vertrug, wurde es mir langsam echt zu warm.
ich zog eine Trinkflasche aus meiner Tasche und reichte sie Seth, bevor ich eine zweite hervorzauberte.
Es war wunderbar erfrischend, da es in meiner Tasche gut gekühlt war.
Ich genoss die Frische und verschloss sie wieder fest und tat sie wieder in meine Tasche.

Als mir Ley die Flasche mit Wasser gab schaute ich so glücklich wie ein Kleines Kind was ein Bombom bekommen hatte.
Danke., sagte ich und fing an zu Trinken.
Nach ein paar Sekunden war die Halbe Flasche leer.

Ich grinste leicht und schloss die Augen.
Die größte Hitze war eindeutig vorbei, den jetzt fingen auch ein paar Vögel anzusingen.
Ich versuchte die Rufe zu unterscheiden.
Star... Amsel... Meise... Nachtigall!
Ich lächelte leicht und erwiederte den Ruf der Nachtigall.

Ist das nicht eine Nachtigeil?, fragte ich Ley als sie anfing zu Pfeifen.
Ich stand auf und kletterte ein Ast hoch einfach aus Spaß.
Plötzlich merkte ich das Riesige Schwarze Wolken sich näherten.

Ja, das war eine Nachtigall, antworte ich leicht lächelnd.
Mein lieblingsvogel... und der von Mia.
Wieder huschte ein schatten über mein gesicht, doch er verschwand so schnell wie er gekommen war.

Mia? Ja genau so hieß ja ihre Schwester.
Und wie alt bist du?, fragte ich sie damit keine Stille zwischen uns beide herschen sollte.
Plötzlich fiel ein Wassertropfen auf meiner Nase ich sah mich sofort um nach ein Platz wo wir unterstehen könnten aber da war nichts kein einziges Haus.

Ich hatte noch nichts bemerkt.
16, antwortete ich und zog mich auf den Ast, auf dem er auch stand.
Und was ist mit dir? Ich hörte wieder ein Vogelruf, aber danach nichts mehr.
Es war jetzt alles still.

Ich bin auch 16., antwortete ich mit ein Grinsen.
Der Himmel wurde immer dunkler und ein Wind kam auf der vorher noch nicht da war.
Plötzlich Blitzte es und Donnerte es und der Sturm fing an.